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Die Ergebnisse lesen sich unerfreulich: 1-3 gegen Grimma und 0-4 gegen SGL. Und obwohl Noah fehlte, war natürlich mehr drin und können wir auch nicht zufrieden sein. Trotzdem war nicht alles mies.

Der Auftakt gegen Grimma sah zum Beispiel sehr lange gut bis sehr gut aus: Felix wählt im Sizilianer eine unkomplizierte Fortsetzung, in der Schwarz dicht am Remis zu sein scheint. Aber trotz geöffneter Stellung ohne Bauernschwächen entfaltet er einen unangenehmen Druck, den seine Gegnerin erst einmal abschütteln muss.

Auch Loius spielt ein grundsolides Sizilianisch mit zartem Vorteil. Und Luca, der dankenswerterweise für Noah einsprang und sein Debüt bei den Jugendlichen feierte, hat sogar eine Leichte mehr. Nur Simon erwischt einen gebrauchten Tag, stellt schnell und einfach eine Figur ein. Dafür vermat Felix, die nicht überzeugende Fortsetzung seiner Gegnerin umgehend zu widerlegen. 1-1. Und erst dann kippt die Begegnung in die falsche Richtung:

Lucas Gegnerin hat im Italienisch Sf6 statt Lc5 anfangs gut bestraft mit Sg5, darauf Luca d5 und sie S:f7. Aber dann spielt sie nicht energisch auf den wackligen König in der Brettmitte. Und nur ein letztes Racheschach nach Damentausch und eindeutigem schwarzem Vorteil pariert Luca nicht richtig, büßt die Mehrfigur durch Fesselung ein und verliert unglücklich. Louis steht mit seinem Kh1 und beiden Türmen auf der 4. Reihe auf Grundreihenmatt, was der Gegner eiskalt ausnutzt. Bauer weg, Partie weg. Ohne diese Taktik steht Louis mindestens gleichwertig. Unnötig.

Im 2. Match ein ähnliches Bild: Felix startet ein kräftigen Königsangriff mit Figurenopfer. Schwarz muss seinen rochierten König nach g6 wandern lassen. Felix mit Sg5 hat nun die Wahl zwischen Dg4 und h4. Er wählt Letzteres, nebst h5+ und Mattdrohung auf g6. Das lässt sich jedoch abwehren und 0-1. Dg4 hingegen hätte wohl die Figur mit Zinsen bzw. mieser schwarzer Königsstellung zurück und Vorteil ergeben...

Simons Kontrahent spielt lange Langeweile, aber als er anfängt, ist Simon offenbar eingeschlafen und 0-2. Luca hatte es mit dem typisch italienischen Aufbau c3/d4 zu tun, spielt etwas zu schnell, was ihn einen Bauern kostet. Da sein Läufer auf b6 den f2 fesselt, sucht er Gegenspiel, spielt Tg6 und droht Lh3. Sein Gegner findet Le2. Den Spieß Lh5 wehrt Luca ab, jedoch nicht resolut genug, was eine 2-zügige Abwicklung zeigt. Schade.

Louis tauscht im Französisch, und sein Gegner rochiert lang, so dass ein zügiges b4/a5/b5 verheißungsvoll aussieht. Louis versucht jedoch, am "falschen" Flügel die schwarze Figurenanordnung auszunutzen, was letztlich nur einen Tausch ergibt. Als die Initiative nun an seinen Gegner übergeht, mündet das Spiel schnell in ein sehr remisliches Springerendspiel. Louis' offensive Fortsetzung gibt die Stellung nicht wirklich her, was die mannschaftliche Höchststrafe von 0-4 besiegelt.

Am 21. Oktober in Dresden-Leuben geht es weiter. Und dann läuft es hoffentlich besser.

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